Sa. 28. Dezember 20 h -- Das perfekte Geheimnis
Komödie, Deutschland 2019, 120 min.
Regie: Bora Dagtekin
Darsteller: Elyas M'Barek, Karoline Herfurth, Florian David Fitz, Jella Haase, Frederick Lau, Jessica Schwarz, Wotan Wilke Möhring
Passt bloß auf eure Handys auf!
Drei Frauen. Vier Männer. Sieben Telefone. Und die Frage: wie gut kennen wir unsere Liebsten wirklich? Bei einem Abendessen wird über Ehrlichkeit diskutiert. Spontan entschließen sich die Freunde zu einem Spiel: Alle legen ihre Smartphones auf den Tisch und alles, was ankommt, wird geteilt, Nachrichten werden vorgelesen, Telefonate mitgehört.
Was als harmloser Spaß beginnt, artet bald zu einem großen Durcheinander aus – voller Überraschungen, Wendungen und Offenbarungen. Denn in dem scheinbar perfekten Freundeskreis gibt es mehr delikate Geheimnisse, als man am Anfang des Abends annehmen konnte.
Rocco (Wotan Wilke Möhring) und Eva (Jessica Schwarz) haben Gäste zum Abendessen eingeladen. Auf der Terrasse ihrer Wohnung wird man die angekündigte Mondfinsternis sehr gut beobachten können. Roccos Freunde, die er seit Kindertagen hat, trudeln ein, zwei mit Partnerinnen, einer solo. Die Psychotherapeutin Eva liegt gerade im Clinch mit ihrer 14-jährigen Tochter Sophie (Emily Kusche), in deren Tasche sie Kondome gefunden hat. Der Fall kommt zur Sprache und zum Test. Um herauszufinden wie es um die Offenheit der Freunde untereinander steht, schlägt Eva ein Spiel vor: Jeder soll während des Essens sein Handy auf den Tisch legen. Eingehende Nachrichten müssen vorgelesen, Anrufe auf Lautsprecher gestellt werden.
Eva misstraut ihrem Gatten, dem Schönheitschirurgen, der so entspannt wirkt, so gut mit der Tochter umgeht und seine gute Laune folglich einer Geliebten verdanken könnte. Simon (Frederick Lau), der Taxifahrer und Lebenskünstler, will sein Handy partout nicht auf den Tisch legen, aber seine Verlobte Bianca (Jella Haase) überredet ihn dazu. Auch die anderen machen mit und so nimmt zwischen Tapas, Zwischengerichten, Schokohühnchen und Dessert ein sich langsam aber sicher steigerndes Desaster seinen Lauf. Was eine vergnügliche, ja spritzige Komödie im Stil von Der Gott des Gemetzels hätte werden sollen, krankt leider schon an der völlig abstrusen Grundidee. Im Ernst, wer würde sich auf so ein Spiel einlassen, schon mal prinzipiell, und dann erst recht, wenn er oder sie ja weiß, dass die Aufdeckung einer kompromittierenden Beziehung droht?
Unbeschwerter Komödienspaß, bei dem man sich über die Generation Smartphone zerkugelt und vielleicht auch seine eigene digitale Identität hinterfragt.