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Sa. 18. Jänner 20 h -- Als Hitler das rosa Kaninchen stahl


Drama, Biografie, Familienfilm, Deutschland 2019, 119 min;

Prädikat: bes. wertvoll; ab 6 Jahren

Regie und Buch: Caroline Link

Darsteller: Riva Krymalowski, Oliver Masucci, Marinus Hohmann, Carla Juri, Justus von Dohnányi


Eine berührende, wahre Geschichte über Zusammenhalt, Zuversicht und darüber, was es heißt, eine Familie zu sein.

Einfühlsam inszeniert Oscar-Preisträgerin Caroline Link („Der Junge muss an die frische Luft“, „Nirgendwo in Afrika“) den Buch-Bestseller von Judith Kerr, die ihre eigene Familiengeschichte niedergeschrieben hat.


Familienwahnsinn Berlin, 1933, kurz vor den Wahlen, die die Nazis gewinnen werden. Anna ist erst neun Jahre alt, als sich ihr Leben von Grund auf ändert. Ihr Vater, ein berühmter Theaterkritiker, muss in der Nacht Hals über Kopf vor den Nazis fliehen. Und auch für die Familie geht alles ganz schnell. Die Kinder dürfen niemandem etwas sagen und nur das Nötigste packen. Anna nimmt ihren Stoffhund Terri, den sie gerade erst zu Weihnachten bekommen hat, mit. Ihr altes rosa Stoffkaninchen lässt sie schweren Herzens zurück.


Die Familie folgt dem Vater nach Zürich, später geht es weiter nach Paris. In der Fremde muss sich Anna mit ihrer Familie einem Leben voller Herausforderungen und Entbehrungen stellen. Newcomerin Riva Krymalowski spielt die kleine Anna hinreißend. Das Mädchen vermisst zwar sein Stoffkaninchen, aber behält sich einen ganz besonderen, zuversichtlichen Blick auf die Welt. Denn seine Familie hält zusammen.


Flüchtlingskind Anna musste alles in ihrer Heimat zurücklassen, um mit ihrer Familie einer tödlichen Bedrohung zu entkommen. Weil ihr Vater, ein jüdischer Journalist, sich kein Blatt vor den Mund nehmen wollte – im Berlin des Jahres 1933.

Offen aussprechen, was tatsächlich Sache ist – damit kann man sich als Journalist auch heute eigentlich nur selbst schaden. 1933 in Berlin war das mitunter ein Todesurteil, vor allem, wenn der Schreiberling auch noch Jude und überdies berühmt war. Und so geht es eines Tages für die Familie der kleinen Anna Hals über Kopf von Deutschland in die Schweiz ins Exil und von dort weiter in eine ungewisse Zukunft. Zurückbleiben muss neben allen anderen geliebten Spielsachen auch Rosa Kaninchen, Annas liebstes Plüschtier. Aber sie nimmt es mit Bravour, so wie alle Härten des Flüchtlingslebens. Zum Glück hat sie gute Vorbilder: Auch ihre Eltern, die ihr komfortables Leben in Berlin gegen ein karges, nur noch von kleinen Freuden durchbrochenes Leben in Angst unter ständiger Bedrohung durch die Nazischweine führen müssen, verlieren nicht ihren Humor und ihre Lebensbejahung.


Der gleichnamige Roman, der diesem Film zugrunde liegt – erster einer Trilogie, die die Familie über Frankreich schließlich nach London bringt – ist von Judith Kerr, die erst 2019 im Alter von 95 Jahren verstorben ist.

Caroline Link ("Der Junge muss an die frische Luft") hat es mit viel Gefühl, sehr viel Frohsinn und wahrhaftiger, mitreißender Emotionalität verfilmt. Annas berühmten Vater spielt übrigens Oliver Masucci – was witzig ist, weil der hatte zuvor Hitler verkörpert: in der Groteske "Er ist wieder da".




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